- Kategorie:
- Bars
1060 Wien
Österreich
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5 Bewertungen für Bar-Cafe Nachtasyl + Tagasyl
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Der Biertrinker hat es nicht leicht in der heutigen Zeit. Die Preise eines Krügerls - teilweise jenseits der 3,50 Euro - einfach ruinös. Umso positiver ist man dann gestimmt, wenn es eine Insel der Bierseligen noch gibt, auf der zumindest in der Zeit der Happy Hour das Pilsner Urquell (eines der besten tschechischen Biere überhaupt) dann nur 1.50 Euro kostet. Auch nach der Happy Hour ist das Pilsner Urquell mit 2,90 Euro noch sehr gelbörselfreundlich. Die Happy Hour findet im Tagasyl statt. An sich ein ehemaliger Jugendstilraum, keine Ahnung, was da vorher drinnen war - vermutlich ein Greißler. Die Einrichtung ist urig - mehrere einfache Holztische und Holzsesseln - natürlich alles mit viel Patina und schon wunderschön schäbig und abgenutzt. An der Wand hängen immer verschiedene Gemälde hier zu Lande unbekannter Künstler, aber manche sind gar nicht so schlecht. Dem Publikum oder sagen wir, dem Großteil des Publikums merkt man an, daß sie Bier gerne trinken und auch viel rauchen, dafür auf Gewand und Frisur nicht so viel Wert legen. Man muß schon Prioritäten setzen! Die Gäste sind, obwohl manche sehr wüst aussehen sehr angenehm, da wird man nicht angepöbelt. Es sitzen auch immer dieselben Leute herinnen, man kann eine Zeit lang wegbleiben und wenn man wiederkommt sieht dieselben Gesichter, manchmal haben sie sogar etwas anderes an. Unten, also das Nachtasyl gefällt mir genauso, also das Lokal. Ein etwas verwinkelter Keller mit einem Barbereich und einem Bereich, wo gelegentlich Bands auftreten. Da die Bierpreise und auch Preise der anderen Getränke ebenso günstig sind, wie im Tagasyl oben kann es passieren, daß da manchmal abgefuckte Drogensüchtige oder einfach ungutes Publikum - der Deutsche würde "Asi" dazu sagen - vorhanden ist. Also nicht ganz so friedlich wie der tschechische Stammtisch oben. Zufälligerweise kam ich einmal noch gerade rechtzeitig, als eine witzige tschechische Folkband aufgetreten ist - dazu haben Pärchen und einsame Tanzbären ihr Tanzbein geschwungen, was natürlich sehr lustig zum Zuschauen war, da alle aufgrund hochgradiger Alkoholisierung Gleichgewichtsstörungen hatten.
Den an der Wand beworbenen, mit Zwiebel und in Essig und Öl eingelegten Käse habe ich leider nicht erhalten, aber mit einem köstlichen Pilsner Urquell kann man sich schon darüber hinwegtrösten.- Kommentar hinzufügen
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Tschechischer Kali-Tempel. Vorsicht vor Gästen und Personal. Psychosozialer Extremsport. (Stefan)
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Ein Lokal zur Selbstfindung der Wahrheit.
Zeitweise dramatische Philosophie der Gäste.
Die Mischung zwischen Uni-Professor u. Sandler
hat Kultur.
Gruß von Gerhard -
"erwarte nicht zu viel und du wirst nicht enttäuscht werden". die optik ides gastraumes ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber das bier ist prima. warum das "nachtasyl" entgegen seines namens allerdings schon um 4h zusperrt, muss mir noch jemand erklären :-)
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underground